Digitale Rhetorik optimieren
Die klassische Rhetorik lässt sich nicht ein zu eins auf virtuelle Formate übertragen. In Videosettings kommunizieren wir auf Distanz, also
grundlegend anders als in Präsenz: Die Körpersprache ist nur begrenzt wahrnehmbar, Kamera und Mikrofon übertragen nur visuelle und akustische Botschaften. Interaktionen und Diskussionen sind eingeschränkt und folgen anderen Gesetzmäßigkeiten. Wer diese nicht beachtet, erlebt virtuelle Auftritte als anstrengend und ärgert sich über schlechte Ergebnisse.
Souverän und effektiv in der Onlinekommunikation
In meinem Artikel für die Zeitschrift Bankinformation (12/2022) lernen Sie Kriterien für eine effektive digitale Rhetorik kennen. Diese erleichtern es, mögliche Fehlerquellen zu erkennen, das eigene rhetorische Verhalten zu reflektieren und besser zu werden. Den Link zum Artikel finden Sie weiter unten.
Ausgehend von den drei Überzeugungsmitteln des Aristoteles ETHOS (Autorität und Glaubwürdigkeit), LOGOS (Stringenz der Beweisführung) und PATHOS (emotionaler Appell) erhalten Sie in der PDF-Datei Impulse für drei Fragen: (1) Wovon hängt eine glaubwürdige Performance in Onlineformaten ab (Ethos)? (2) Inwieweit lassen sich Kriterien analoger Argumentation auf die virtuelle Kommunikation übertragen (Logos)? (3) Wie erreicht man Menschen in Onlineformaten emotional? (Pathos)?
Bei der Beantwortung der Fragen sind diese Besonderheiten der Onlinekommunikation zu berücksichtigen:
➤Die normalen Dialogmechanismen in der realen Welt funktionieren nicht. Körpersprachliche Rückmeldungen sind schwerer zu erkennen, es fehlen spontane sprachliche Reaktionen.
➤Mimik und Gestik der Gesprächspartner sehen wir klein, gepixelt und zweidimensional.
➤Die Sprache ist der primäre Kommunikationskanal. Die paraverbalen Signale (Artikulation, Tempo, Sprechpausen etc.) sind besonders wichtig, damit die inhaltlichen Botschaften beim Adressaten ankommen.
➤Onlinekommunikation beeinträchtigt die Beziehungsebene. Die persönliche Begegnung fehlt. Es ist schwer, Vertrauen aufzubauen. Der Kamerablick wird als unnatürlich erlebt.
➤Der Sprecherwechsel (Turn-Taking) ist schwierig − insbesondere, wenn die Kamera ausgeschaltet ist.
➤Die verkürzte Aufmerksamkeitsspanne und die Fülle potenzieller Ablenkungen fördern Mind Wandering und Multitasking.
Hier der Link zum Artikel in der Zeitschrift Bankinformation: https://bit.ly/3FouiY3 Quelle: www.bankinformation.de
Ausführliche Informationen zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden virtueller und analoger Rhetorik finden Sie in der Neuauflage meines Buches „Argumentieren unter Stress“ (2022) Link: https://amzn.to/3Rk53tZ
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